Diese Seite dient dem Andenken zweier Opfer des Nationalsozialismus aus Norddeich (Dithmarschen), deren Geschichte fast in Vergessenheit geriet:

dem des Landarbeiters August Dunklau (1895-1944), der den Kriegsdienst verweigerte und dessen Name bis heute auf dem Ehrenmal der Gemeinde Norddeich für die Gefallenen (sic!) verzeichnet ist, und seines Bruders Heinrich Dunklau (1900-1941), der ins KZ Sachsenhausen kam (als "Asozialer") und später in Pirna-Sonnenstein vergast wurde.

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Montag, 4. November 2013

Offizielle Übergabe der Gedenkplatte

Am gestrigen Sonntag, 3. November 2013, fand um 11 Uhr, in Anwesenheit mehrere Mitglieder der Gemeindevertretung Norddeich, der Presse (Dithmarscher Landeszeitung) und von Angehörigen der Familie Dunklau die Übergabe der Gedenktafel im Rahmen einer kurzen Zeremonie am Ehrenmal statt.
Bürgermeister Ulf Jacobsen fasste den Entscheidungsprozess und die Hintergründe der Neugestaltung zusammen, während ich anschließend über einige historische und zeitgeschichtliche Aspekte sprach und die Bedeutung einer ausgewogenen und kritischen Gedenkkultur betonte, die neben dem Gedenken an die Kriegsopfer, nicht die verschiedenen Opfergruppen der nationalsozialistischen Verfolgung vergisst und die Erinnerung an die Hintergründe von Weltkrieg und Völkermord den Nachgeborenen vermittelt.
Zu danken ist der Gemeindevertretung Norddeich, dass sie dieses Anliegen erkannt und angemessen und würdevoll in Zusammenarbeit mit uns umgesetzt haben. Zu danken ist ferner Frau Lieselotte Stützer (Jahrgang 1920) aus Heide, für ihren Spendenbeitrag zur Aufstellung der Tafel und ihre moralischen Unterstützung.
Heinrich und August Dunklau (Collage)

Todesanzeige von August Dunklau im "Heider Anzeiger"
vom 4. April 1944. Da es sich nicht um einen Kriegsgefal-
lenen handelte (August Dunklau war hingegen "Wehrmachts-
gefangener" in U-haft wegen "Wehrdienstentziehung"), enthielt
sie kein militärisches Symbol ("Schwarzes Kreuz"). Die
Hintergründe des Todes hatten die Angehörigen zu ver-
schweigen. Eine Todesanzeige für den in Pirna-Sonnenstein
ermordeten Bruder Heinrich Dunklau gab es nicht.



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